Prominente und sogenannte Social-Media-Influencer werden überbewertet, Kunden, Freunde und Bekannte sind dagegen die besten Influencer – sowohl aus Sicht von Marketingexperten als auch aus Sicht der Verbraucher. Das ist das Fazit einer Studie der puls Marktforschung aus Schwaig bei Nürnberg. puls hat für die Untersuchung 104 Marketingentscheider aus allen Branchen und mehr als 1000 Endkunden befragt. Weiteres Ergebnis der Studie: Influencer-Marketing gewinnt klar an Bedeutung. Harry Weiland sprach mit puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner.
Herr Weßner, wie wichtig sind heute für Marketingentscheider Influencer?
Schon sehr wichtig. 37 Prozent der Unternehmen in Deutschland betreiben aktuell Influencer-Marketing.
Wie wichtig wird die Bedeutung künftig sein?
64 Prozent der Marketingentscheider erwarten eine zunehmende Bedeutung von Influencern.
Warum steigt ihre Bedeutung?
Hohe Glaubwürdigkeit und Zielgruppenfokus sind für die Marketingentscheider die Hauptvorteile von Influencer-Marketing.
Ihre Studie ermittelt – sowohl bei Marketingentscheidern als auch bei Konsumenten - eine bescheidene Bedeutung für die derzeit angesagten Influencer: Prominente und Social Media-Figuren. Hat Sie das überrascht?
Nein, denn Social-Media-Promis wirken häufig gekauft und haben zweifelhafte Follower-Zahlen.
Warum ist das so?
Promi-Influencern mangelt es häufig an Glaubwürdigkeit und authentischer Identifikation mit den jeweiligen Produkten.
Welches Einflussmoment gewinnt bei Kaufentscheidungen von Konsumenten künftig an Gewicht?
Lebensnahe persönliche Empfehlungen anderer Menschen wie Du und Ich und von bestehenden Kunden.
Was bedeuten Ihre Erkenntnisse für ein effizientes Influencer-Marketing?
Influencer-Marketing schafft Markennähe und gewinnt in dem Maß an Bedeutung wie die Prozesse zur Auswahl, Beziehungspflege und Erfolgsmessung strukturierter werden. Darüber hinaus zeigt unsere Studie einen klaren Trend hin zu anderen (überzeugten) Kunden als Influencer.
Warum gewinnen Kunden an Bedeutung?
Weil andere Kunden stärker als „Menschen wie Du und ich“ und weniger als „gekauft“ wahrgenommen werden. Dadurch sind sie stärker auf Augenhöhe mit potenziellen Kunden und von daher auch deutlich vertrauenswürdiger.
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